Schlafhygiene

Schlafhygiene

Du möchtest deinen Schlafrhythmus zurück ins Gleichgewicht bringen oder deine Schlafqualität allgemein verbessern? Auf dieser Seite haben wir dir wichtige Informationen aufbereitet, die dich dabei unterstützen können. Wir sprechen dabei von der Schlafhygiene: Eine Reihe an Verhaltens- und Umweltempfehlungen, mit dem Ziel, den Schlaf zu optimieren.

Hinweis: Die Schlafhygiene ist nicht als Ersatz für die Therapie von Schlafstörungen oder chronischer Schlaflosigkeit gedacht, auch wenn sie als Teil von Behandlungen genutzt wird. Die auf dieser Webseite bereitgestellten Informationen dienen lediglich zu Bildungs- und Informationszwecken und ausschließlich als Hilfsmittel zur Selbsthilfe für den eigenen Gebrauch.


Räumliche Umgebung

Eine ruhige und entspannte Umgebung ist essenziell für einen erholsamen Schlaf. Optimalerweise sind weder optische noch akustische Reize vorhanden, die den Einschlafprozess stören oder den Schlaf eventuell unterbrechen könnten. Daher sollten (blinkende) elektronische Geräte aus dem Schlafzimmer entfernt oder zumindest ausgeschaltet werden. Da die Körpertemperatur während des Schlafs eher absinkt, sollte auch die Zimmertemperatur ca. zwischen 16-18 Grad Celsius liegen. Zudem kann eine Matratze und das Bettzeug, abgestimmt auf deine persönlichen Bedürfnisse, zu einem besseren Schlaf beitragen.

Routine

Wer auf regelmäßige Zubettgeh- und Aufstehzeiten achtet, erleichtert es dem Körper sich auf einen Rhythmus und feste Zeiten einzustellen. Routinen, wie Tee trinken, Buch lesen, Zähne putzen und andere (bildschirmfreie) ruhige Aktivitäten können uns helfen, unseren Körper gedanklich auf den Schlaf vorzubereiten. Um die richtige Zubettgehzeit zu definieren, ist es sinnvoll den eigenen Schlafbedarf herauszurechnen und sich anhand der angestrebten Aufstehzeit zu orientieren. Sobald du deinen persönlichen Tag-Nacht Rhythmus gefunden hast, solltest du diesen, auch an Wochenenden, einhalten und jeden Tag möglichst zur selben Zeit starten.

KÖRPERLICHE AKTIVITÄT

Regelmäßige und ausreichende körperliche Aktivität tagsüber sorgt dafür, dass der Körper abends erschöpft ist und somit leichter in den Schlaf fällt. Starke Anstrengung, die wenige Stunden vor dem Zubettgehen ausgeübt wird, wirkt sich allerdings eher negativ auf einen  erholsamen Schlaf aus. Der Körper wird während des Sports aktiviert und Stresshormone werdem freigesetzt. Das bedeutet, der Zeitpunkt von körperlicher Aktivität ist entscheidend, ob sich Bewegung positiv oder negativ auf den Schlaf auswirkt. Optimalerweise sollten anstrengende Tätigkeiten mindestens 2 Stunden Abstand zur Zubettgehzeit haben.

KOffein und Alkohol

Koffeinhaltige Getränke wie zum Beispiel Kaffee, Cola, Schwarztee oder Matcha, sollten aufgrund ihrer anregenden Wirkung spätestens ab dem frühen Nachmittag vermieden werden. Die Abbaugeschwindigkeit von Koffein kann von Person zu Person sehr unterschiedlich sein, weshalb die Auswirkungen auf die Schlafqualität variieren. Nicht die Menge, sondern der Zeitpunkt des Kaffestrinkens ist entscheidend für die Effizienz unseres Schlafs. Alkoholische Getränke haben ebenfalls einen Einfluss auf unsere Schlafqualität. Obwohl Alkohol den Einschlafprozess im ersten Moment beschleunigen kann, führt er vor allem in den Morgenstunden zu einer Unterdrückung des Tief- und REM-Schlafes, was dazu führt, dass wir uns am nächsten Morgen abgeschlagen fühlen [Erfahre mehr zu diesem Thema im TED Talk mit dem Schlafforscher Matt Walker].

ENTSPANNUNG

Unmittelbar vor dem Einschlafen kann es hilfreich sein, die ein oder andere Entspannungstechnik anzuwenden. Geleitete Meditationen können den Schlaf positiv beeinflussen, indem sie Stresserleben, Herzfrequenz und Blutdruck senken und den Körper in einen Zustand des Wohlbefindens versetzen. Alternativ eignet sich autogenes Training. Hierbei wird die Aufmerksamkeit auf verschiedene Körperteile gelenkt, um diese maximal zu entspannen. Eine weitere bekannte Entspannungstechnik ist die Progressive Muskelrelaxation (PMR). Durch das Prinzip der Ent- und Anspannung werden Muskelpartien bewusst angesteuert und damit langfristig der Entspannungsprozess geschult.

Medienkonsum

Zur Verbesserung der Schlafqualität sollte vor dem Zubettgehen die Bildschirmzeit auf ein Minimum reduziert werden, da das grelle Bildschirmlicht die Produktion vom Schlafhormon Melatonin unterdrückt. In der Nacht mal eben einen Blick auf das Smartphone werfen? Durch das regelmäßige Kontrollieren der Uhrzeit kann außerdem Druck aufgebaut werden. Gedanken, wie „ich sollte schon längst schlafen“ oder „jetzt habe ich nur noch 5 Stunden Schlaf“ haben meistens negative Auswirkungen. Zudem stoßen wir mit dem Blick auf das Handy eventuell auf Nachrichten, die uns beschäftigen und uns somit vom Schlafen abhalten.

MITTAGSSCHLAF

Je mehr Schlaf der Körper tagsüber bekommt, desto weniger benötigt er ihn in der Nacht. Ein Mittagsschlaf oder "Powernap" sollte daher maximal 20 Minuten dauern, damit der Schlafdruck am Abend weiterhin groß bleibt.

ABENDESSEN

Schwerverdauliche Lebensmittel oder große Mahlzeiten sollten vor dem Schlafengehen möglichst vermieden werden. Diese liegen uns in den letzten Stunden des Tages schwer im Magen und belasten unser Verdauungssystem. Insbesondere Zucker hat einen direkten negativen Einfluss auf unsere Einschlaffähigkeit, da er schnell Energie liefert und den Körper somit aktiviert und wach macht.

WENN ALLES NICHTS HILFT

Trotz einer guten Schlafhygiene kann es passieren, dass man im Bett liegt und einfach nicht einschlafen kann. Das Wichtigste ist dann, nicht die Nerven zu verlieren. Gedanken wie „ich müsste doch schon längst schlafen“ führen in einen Teufelskreis, bauen Druck auf und sollten deshalb gezielt vermieden werden. Eine mögliche Lösung, um sich von derartigen Gedanken abzulenken, wäre, sich eine schöne Erinnerung hervorzurufen oder an etwas Angenehmes zu denken.


Wenn Du länger als 15 Minuten wach liegst und nicht mehr einschlafen kannst, hilft es, aufzustehen. „Herumwälzen“, „Wachliegen“ oder „Grübeln“ verstärkt meistens, dass du nicht einschlafen kannst. Mit dem Aufstehen lernt dein Gehirn, das Bett wieder mit dem Schlafen zu verbinden und hilft langfristig dabei, wieder schneller einschlafen zu können. Falls möglich, verlasse das Schlafzimmer und beschäftige dich bei gedimmtem Licht mit ruhigen Tätigkeiten: lies ein Buch, höre ein entspanntes Hörbuch oder Musik. Falls dein Kopf nicht zur Ruhe kommt und dich Geschehnisse aus dem Alltag wachhalten, notiere deine Gedanken in kurzen Stichpunkte auf einen Zettel. So sind die Dinge nicht vergessen, jedoch „extern“ abgelegt und kreisen nicht mehr in deinem Kopf. Du solltest nun schneller zur Ruhe kommen können. Sobald die Müdigkeit zurück ist, lege dich zurück ins Bett.

Viele von euch werden feststellen, dass sie mit nur wenigen Anpassungen ihrer Schlafhygienegewohnheiten, ihre Schlafqualität verbessern können. Solltest du jedoch andauernde Schlafprobleme haben oder regelmäßig unausgeschlafen aufwachen, solltest du einen Arzt kontaktieren und mit ihm über andere Schlaflösungen sprechen.

Morgenmuffel?

Dir fällt es schwer, morgens aus dem Bett zu kommen und in den Tag zu starten? Dann findest du hier eine Schritt-für-Schritt Anleitung für eine aktivierende Morgenroutine!

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