Lösung Verdauungsschnaps

Dieser Mythos stimmt nicht! 

Ganz im Gegenteil, der im Schnaps enthaltene Alkohol verschlechtert sogar die Verdauungsvorgänge. Selbst das einmalige Trinken eines alkoholischen Getränks steigert das Vorantreiben des Speisebreies, was eine reduzierte Aufnahmefähigkeit der Makronährstoffe, also Kohlenhydrate, Proteine und Fette, bedingt und zu Durchfall führen kann. Jedoch hier die gute Nachricht: Diese Auswirkungen des Alkohols sind bei einmaligem Alkoholkonsum nicht dauerhaft [1].

Zudem wurde gezeigt, dass die Alkoholeinnahme die Peristaltik des Magens [2] und der Speiseröhre beeinträchtigt und den Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen schwächt, was zur Folge hat, dass die Magensäure in die Speiseröhre aufsteigen und diese schädigen kann [3].

Auch führt Alkohol dazu, dass die Durchlässigkeit der Dünndarmwand erhöht wird [4]. Somit ist die natürliche Barriere, die in diesem Fall die Darmwand darstellt, geschwächt, wodurch Entzündungen entstehen können [5].

Eine Studie zeigte zusätzlich, dass sich der Alkoholkonsum auf die im Darm vorhandenen Bakterien auswirkt und tendenziell das Vorkommen entzündungsfördernden Bakterien steigert [6].

Also lieber das nächste Mal den Alkohol bei Seite stellen und zum Beispiel einen kleinen gemeinsamen Spaziergang machen … ist doch auch viel schöner!

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Quellen:

[1] Federico, A. et al., 2015, The effects of alcohol on gastrointestinal tract, liver and pancreas: evidence-based suggestions for clinical management, European Review for Medical and Pharmacological Sciences, Vol. 19, Nr. 10, S. 1926
[2] Federico, A. et al., 2015, The effects of alcohol on gastrointestinal tract, liver and pancreas: evidence-based suggestions for clinical management, European Review for Medical and Pharmacological Sciences, Vol. 19, Nr. 10, S. 1925
[3] Stermer, E., 2002, Alcohol consumption and the gastrointestinal tract, The Israel Medical Association Journal, Vol. 4, Nr. 3, S. 200
[4] Stermer, E., 2002, Alcohol consumption and the gastrointestinal tract, The Israel Medical Association Journal, Vol. 4, Nr. 3, S. 201
[5] Odenwald, M. A., Turner, J. A., 2013, Intestinal permeability defects: Is it time to treat? Clin Gastroenterol Hepatol, Vol. 11, Nr. 9, S. 1078
[6] Patel, S., 2015, Alcohol and the Intestine, Biomolecules, Vol. 5, Nr. 4, S. 2575
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